Manchmal sind Kinder schüchtern und sprechen nicht. Mutismus unterschiedet sich von einer „normalen Schüchternheit“. Kinder mit Mutismus können normal sprechen, tun dies aber nicht in allen Situationen (selektiver Mutismus). Sie scheinen oft zu erstarren (Freezing). Im Gegensatz zu Kindern die „nur“ schüchtern sind, versuchen Kinder mit Mutismus nicht auf andere Weise in Kontakt zu treten. Schüchterne Kinder verstecken sich vielleicht, gucken aber vielleicht neugierig um die Ecke und suchen Blickkontakt. Bei Mutismus handelt sich um eine soziale Angststörung, wobei fast immer ein selektiver Mutismus vorliegt. Das heißt, dass das Kind meistens zu Hause ganz normal und viel spricht. Folgende Anzeichen können beobachtet werden, wobei Kinder nicht alle Symptome zeigen müssen:
- Zentrales Problem: Das Kind spricht nicht in sozialen Situationen, obwohl dies erwartet wird, z.B. im Kindergarten, in der Schule.
- Fehlender Blickkontakt
- Klammern an den Eltern
- Verstecken, weglaufen
- Weinen
- „Freezing“: Das Kind erstarrt innerlich und äußerlich
- Isst ungerne woanders als zu Hause
- Will nicht gefilmt oder fotografiert werden
- Vermeidet öffentliche Räume, z.B. Kino, Wartezimmer
Die Probleme müssen mindestens einen Monat bestehen. Damit sich die Angststörung nicht zu einer Phobie auswächst ist frühzeitiges Erkennen und Behandeln wichtig.